Projekte

An der TU Darmstadt arbeite ich seit August 2022 im von Evelyn Gius geleiteten fortext lab, war dort mit dem EvENT-Projekt und bin seit November 2023 mit dem PLANS-Projekt betraut. Das fortext lab stellt als Service nicht nur das bei vielen Nutzer:innen beliebte Annotationsprogramm CATMA sowie das fortext.net-Portal bereit, welches Einsteiger:innen mit grundständigen Analysemethoden und Tools aus dem Feld der Digital Humanities Methoden vertraut macht. Als Teil des Instituts für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU und ist es zugleich eingebettet in ein Forschungsumfeld, das sich u. a. auf die Digitale Philologie spezialisiert hat. Fünf der acht Fachgebiete des Instituts sind in diesem Bereich angesiedelt.

  • Das EvENT-Projekt (»Evaluating Events in Narrative Theory«) lief von Oktober 2020 bis Oktober 2023 und stellt einen interdisziplinären, Methoden aus dem Bereich des Natural Language Processing (NLP) und Konzepte der Literaturwissenschaft kombinierenden Ansatz zur Formalisierung und Analyse von Ereignissen in Erzähltexten dar. Das Projekt wurde gleichermaßen getragen vom fortext lab mit Evelyn Gius als PI und der Language Technology Group an der Universität Hamburg, mit Chris Biemann als PI. Mit dem Projekt ist es gelungen, das für die Narratologie zentrale Phänomen des Ereignisses auf der Textoberfläche und daher maschinenlesbar zu modellieren. Dieser vielversprechende Weg soll weiterverfolgt werden, auch weil die bisherige Evaluation nahelegt, dass auf diese Weise vor allem grundlegende beziehungsweise allgemeine Ereignisse erfasst werden. Die weitere Erforschung von besonders erzählwürdigen und besonders handlungsrelevanten Ereignissen, die in der Forschung auch unter dem Begriff ›event II‹ subsumiert werden, ist daher auch Bestandteil des Anschlussprojekts PLANS.

  • PLANS (»Unitizing Plot to Advance Analysis of Narrative Structure«) ist die Fortsetzung des EvENT-Projekts und abermals eine Kooperation zwischen dem fortext lab (PI Evelyn Gius) und der Language Technology Group (PI Chris Biemann) an der Universität Hamburg. Der Fokus dieses Projekts liegt auf der Erforschung und Modellierung von Handlungskonzepten in der Erzähltheorie. Ansatzpunkt hierfür ist, die Ebene zwischen den Ereignissen und der Handlung (also Figuren, Szenen, Frames, narrative Ebene) weiter zu explorieren und auf der Grundlage sprachtechnologischer Methoden und narratologischer Konzepte für computationelle Analysen zu modellieren. Beabsichtigt wird damit auch, eine neue Annäherung an die Erzählstruktur und die narrative Konstitution von Texten zu ermöglichen.

  • Meine Bourdieu-basierte Forschung besteht derzeit vor allem in der Analyse von Literaturjournalen. Ansatz meiner Journalforschung ist, mittels computationeller Analysen von Literaturjournalen aus dem Zeitraum von 1680 bis 1970 Erkenntnisse über die Genese, Entwicklung und Spezifik von Literaturfeldern im deutschsprachigen Raum zu gewinnen. Über die Rekonstruktion der quantitativen Entwicklung der Literaturjournale und die Untersuchung ihrer inhaltlichen aber auch formalen Gestaltung soll Aufschluss geben über die Konstitution des jeweiligen Literaturfelds zu einer bestimmten Zeit.